Elena Kalistratova – Klavier
Die Pianistin Elena Kalistratova, geboren in Moskau, begann mit sechs Jahren ihr Klavierspiel. Nach dem ausgezeichneten Abschluss der Musikschule setzte sie ihre Ausbildung im Gnessin-Musikcollege fort. Danach absolvierte sie mit Diplom und Auszeichnung das berühmte Moskauer Tschaikowski-Konservatorium. Gleich nach dem Studium trat sie regelmäßig mit Konzerten in Moskau sowie im Ausland auf.
Ihre facettenreiche musikalische Ausbildung als Klaviersolistin, Musikwissenschaftlerin und Musikpädagogin ermöglichte Elena Kalistratova auf ihrem weiteren beruflichen Werdegang, ihre exzellenten Fähigkeiten in verschiedensten Musikbereichen auszuüben, so u. a. als Musikjournalistin bei der Zeitung „Kultur“ in Moskau, als Musikredakteurin beim Auslandsrundfunk „Stimme Russlands“, beim WDR 3 in Köln, als Musikmanagerin am Moskauer Goethe-Institut sowie durch eine über 10 Jahre lange Tätigkeit als Musikreferentin in der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Moskau.
Die Liebe zur deutschen Sprache und zur Musik hat ihr Leben bestimmt. Seit 2008 lebt sie mit ihrer Familie im Dreiländereck, in Lörrach. In diesem Zeitraum war sie bei der Allgemeinen Musikgesellschaft in Basel tätig. Als freischaffende Pianistin trat sie als Solistin und als Klavierbegleiterin bei verschiedenen Veranstaltungen in Südbaden und in der Schweiz auf. Darüber hinaus unterrichtet sie als freiberufliche Klavierpädagogin und Musikdozentin an der Hector-Kinderakademie für hochbegabte Kinder.
Seit 2014 gehört sie dem Organisationsteam von INTERKULTUR, dem weltweit größten Veranstalter für internationale Chorwettbewerbe und Festivals, mit Sitz in Frankfurt am Main, an. Alle zwei Jahre finden die World Choir Games, ein internationales Chorfestival, auf verschiedenen Kontinenten statt. Die nächsten World Choir Games werden im Juli 2016 in Russland, in der Olympiastadt Sochi, ausgetragen.
In den Jahren 1999 bis 2006, also in ihrer Zeit als Musikreferentin der Kulturabteilung in der Deutschen Botschaft Moskau, hat sie an ganz verantwortlicher Stelle mit dem Komitee der Internationalen Kulturwochen Marburg die „Tage deutscher Kultur 1999 – Marburg in Moskau“ und die Bildausstellung „Moskau zur Zeit Puschkins“ im Foyer des Erwin-Piscator-Hauses Marburg geplant, organisiert und durchgeführt. Bei der feierlichen Eröffnung trat sie als Pianistin mit den Musikstücken von Boris Pasternak und bekannten russischen Komponisten auf. Ohne sie wäre die Oper „Marburger Zeche“ nicht denkbar gewesen: Aus dem Stand heraus – es gab weder einen einzigen komponierten Ton noch ein einziges Wort des Librettos – gewann sie den Komponisten Roman Lwowitsch und den Librettisten Jewgenij Friedmann zur Mitarbeit und betreute das Gesamtwerk bis zu seiner Welturaufführung im Oktober 2003 in deutscher Sprache in Marburg und seiner Welturaufführung in russischer Sprache in Moskau im November 2004. Ihr ist zu verdanken, dass dieses deutsch-russische Kooperationsprojekt unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den 1. Preis für das innovativste Projekt innerhalb des von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Präsident Putin 2002 beschlossenen Kulturprojekts „Kulturen im Dialog/Deutsch-russische Kulturbegegnungen“ erhielt.
Das liebenswerte Marburg hat sie seit ihrem ersten Besuch 1999 in ihr Herz geschlossen, kommt gern sich erinnernd in die altehrwürdige Universitätsstadt Marburg und freut sich auf dieses Konzert heute Abend.