Due a basso: „Die hohe Kunst der tiefen Streicher“
Samstag, 30. Dezember 2017, 19 Uhr, Hessisches Staatsarchiv
Sonderkonzert* zum Jahresschluss
Kooperationskonzert mit dem Marburger Geschichtsverein e. V.
Ausführende
Due a basso
Anna-Lena Perenthaler – Barockcello und modernes Violoncello
Jane Lazarovic – Violone und Kontrabass
Programm
Orlando di Lasso (1530/1532–1594):
Aus den „Bicinien für zwei Singstimmen, Blockflöten oder andere Melodieinstrumente“
Diego Ortiz (1510/1517/1525–1570):
„Recercada Quinta“ für Violone Solo
Domenico Gabrielli (1651/1659–1690):
„Ricercar Prima“ in G, für Violoncello Solo
Luigi Boccherini (1743–1805):
Sonata Nr. 6 in A-Dur für Violoncello und basso continuo
Gioachino Rossini (1792–1868):
Duetto per Violoncello e Contrabasso in D-Dur
* Achtung: Dieses Konzert ist nicht Teil der Konzertreihe. Für Sonderkonzerte gelten die Abonnements nicht.
Biografien
Anna-Lena Perenthaler begann im Alter von fünf Jahren das Cellospiel bei Kaamel Saleh Eldin und wechselte bald zu Susanne Bohn-Schultze an die Rheinische Musikschule in Köln. Schon in jungen Jahren wurde sie an das Orchesterspiel herangeführt, und arbeitete mit verschiedenen Kammermusikgruppen sowohl im Bereich der zeitgenössischen als auch in der Alten Musik.
Im Jahr 2004 begann sie bei Prof. Maria Kliegel ihr Studium, das sie nach der Vordiplomprüfung in Stuttgart bei Jean-Guihen Queyras fortsetzte. Nach zwei intensiven Studienjahren wechselte Anna-Lena Perenthaler erneut den Studienort und schloss im Februar 2012 an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Troels Svane mit der Bestnote ab.
Außerhalb ihres Studiums konzertierte Anna-Lena Perenthaler als Solistin mit namhaften Orchestern wie dem Gürzenich-Orchester Köln, der Philharmonie Südwestfalen und dem Kammerorchester Bodensee-Oberschwaben.
Sie war Semifinalistin beim Deutschen Musikwettbewerb und im internationalen Wettbewerb Ton und Wort.
Wichtige musikalische Impulse gaben ihr u. a. David Geringas, Wolfgang Emmanuel Schmidt, Christoph Richter, Thomas Brandis und Alvaro Palmen.
Die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik war für Anna-Lena Perenthaler immer ein wichtiger Bestandteil ihres künstlerischen Schaffens. So entstanden nach der Teilnahme an einem Meisterkurs des Arditti-Quartetts und einem Projekt des Heilberger Atelier beim „Heidelberger Frühling“ auch einige Werke für Cello solo, die Anna-Lena Perenthaler gewidmet sind, wie Perempuan von Donny Karsadi und das Lied ohne Worte von Christian Alexander Fritz.
Gegen Ende ihres Studiums zog Anna-Lena Perenthaler nach Berlin und arbeitete zunächst als Praktikantin im Konzerthausorchester Berlin und im NDR-Sinfonieorchester Hamburg, wo sie Dirigenten wie Semyon Bychkov, Michael Sanderling, Christoph Eschenbach und Thomas Hengelbrock begegnete. Gleichzeitig begann sie ihre freiberufliche Tätigkeit und war zu Gast beim Ensemble Resonanz und dem Decoder Ensemble, einer Band für aktuelle Musik. Auch bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ist sie regelmäßig zu hören und seit Januar 2013 festes Mitglied im Balthasar-Neumann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock. Dieses Ensemble arbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage und auf dem Instrumentarium der jeweiligen Zeit. Dadurch angeregt absolvierte Anna-Lena Perenthaler ein Aufbaustudium für Historische Interpretationspraxis bei Kristin von der Goltz und gewann im August 2014 den ersten Preis sowie den Publikumspreis beim internationalen Musikwettbewerb Musica Antiqua in Brügge.
Anna-Lena Perenthaler ist zudem Mitglied des Bachorchesters Mainz unter Ralf Otto, mit dem sie kürzlich Bachs Johannespassion für Naxos produzierte.
Aktuell ist sie Teil des genreübergreifenden Kulturprojekts The Melting Pot, bei dem Tänzer und Musiker die Themen Grenzüberwindung, Zugehörigkeit und Selbstwahrnehmung behandeln und in einem szenischen Konzert zu Gershwins Musik zur Aufführung bringen werden.
Weiteres s. https://www.perenthaler.net
Jane T. Lazarovic schloss ihr Kontrabassstudium an der McGill University in Montreal und am Ithaca College im Bundesstaat New York im Jahr 2009 mit dem Master ab. Anschließend studierte sie ungarische Volksmusik an der Franz-Liszt-Akademie Budapest.
Schon 2004 begann sie sich mit dem Spiel auf historischen Instrumenten auseinanderzusetzen. Ihr Masterstudium der Historischen Interpretationspraxis (Viola da Gamba und historische Violone-Instrumente) an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main schloss sie im Sommer 2015 ab.
Ihre Beschäftigung mit der Volksmusik, dem Jazz und zeitgenössischer Musik führte sie zu Konzerten und Festivals in ganz Nordamerika. Sie erhielt Stipendien am Eastern European Folklife Center, Rock Hill und am Ithaca College.
Jane Lazarovic betätigt sich des Weiteren als Kontrabasslehrerin und Kammermusikerin und arbeitete mit verschiedenen Opern- und Symphonieorchestern in den Vereinigten Staaten zusammen.
Als freischaffende Künstlerin arbeitet sie im Bereich der historischen Aufführungspraxis und ist Gründungsmitglied des Musikkabarettensembles Evas Apfel. Ihre Band InCoincidenza widmet sich der traditionellen süditalienischen Musik. Zudem unterrichtet Jane Lazarovic an der Frankfurt International School.